Leicht deprimierend ist es schon. Doch ändern lässt es sich auch nicht. Der Versuch wird ein Leben lang scheitern. Das ist kein Pessimismus, sondern eine unveränderliche Tatsache.
Ich werde niemals mein Gesicht sehen können, so wie es ist. Ich freue mich für dich, du kannst es sehen, darüber denken was du willst, aber ich selbst werde es nie sehen können.
Der Spiegel zeigt mir nur ein Abbild von mir, es heißt nicht umsonst Spiegelbild. Auf Fotos sehe ich auch nur eine Projektion meines Selbst. Bei Spaziergängen, bei dem Blick in das klare Bächlein, den Fluss oder in eine Pfütze sehe ich auch nur eine Spiegelung meines Gesichts. Auch bei dem Blick auf meine Glasvitrine sehe ich nur eine Darstellung meines Gesichts. Alles nur Manipulation, nichts das Tatsächliche.
Heißt es nicht, niemand kennt dich so gut, wie du selbst? Wie kann ich mich aber gut kennen, wenn ich mein Gesicht nur von Abbildungen oder Projektionen kenne? Weiß ich überhaupt, wer ich bin?
Jeder Mensch benötigt eine gewisse Portion von Unabhängigkeit. Aber doch werde ich immer abhängig bleiben, niemals das sehen, was jeder andere außer mir sehen kann.
Mir bleibt nichts anderes übrig als dir zu glauben, dass mein Gesicht so aussieht, dass ich das bin. Ob das ein Trost für mich ist,
ich weiß es nicht…